… Black Track, die „Schwarze Spur“ wird auf unserer Einladungskarte und unserem Plakat mit weißer Schrift dokumentiert. Thomas Mann, unser Designer, hat mit zielsicherem Gespür diesen Widerspruch graphisch in Szene gesetzt:
Der Un-Sinn im gegenteiligen Sinn lässt aufhorchen, ebenso wie die Farben, die hier und da aufblitzen, glühen, glimmen. – Gefährlich oder sehnsüchtig erwartet, aus der Dunkelheit heraus sich manifestieren – und gleichzeitig so flüchtig sind, wie das Licht im Verlauf der Tage, der zum Stillstand gewordenen Zeit, das Licht – eventuell der Freiheit – , das über die Gegenstandselemente der Welt huscht.
Der „Magische Moment“, dieses Unfassbare, die Erstarrung im Flüchtigen, der Fluss in Erstarrung, das Nie-Da-Gewesene oder Kaum-Vorstellbare kristallisiert sich aus dem Verborgenen, aus dem Unbewussten unserer Existenz heraus.
Wollen wir das wirklich, diese Welt um uns herum erkennen, sich der eventuell schmerzlichen Erkenntnis stellen, wie das Sein sich um uns herum windet? Wie sich das Dasein zu erkennen gibt in all seinen Facetten, sich herausschält aus dem Unterbewusstsein oder den täglichen Nachrichten?
Fühlen wir uns dem Hades, der Unterwelt näher, als dem grellen Licht des Tages? Charon, alter Fährmann „Hol über“ möchte man rufen und versinken im Übergang von Leben und Tod, wenn es denn ginge!
Schlaflose Nächte –
In die Dunkelheit getrunken und im Dämmerlicht des Morgengrauens wach – werden wahr – nehmen.
Sich bewusst werden all der Dinge und Gegebenheiten.
Wollen wir das?
Oder verkriechen wir uns lieber in die Höhle der Illusion, des Scheins, dessen, was uns täglich knebelt. – Denn der gemeinsam empfundene Knebel tut doch so gut ! –
Dunkelheit umgibt uns mit all ihren Theorien des Hören-Sagens, der Geschichten, wie sie sein könnten und doch nicht wahr zu sein scheinen…
Und dann, stellvertretend mit der Einsamkeit des Einzelgängers in den Gemälden von Jens Hafner symbolisiert, trifft uns die Sehnsucht nach Farbe, nach Licht, nach Leben, nach Erkenntnis:
„Wo steh‘ ich in dieser Welt?“
Genießen wir die Werke mit geschlossenen Augen oder, wenn uns schier das Licht der Reflektion davon abhalten sollte, sie direkt wahrnehmen zu können, – wechseln wir den Standort – und, wenn wir die Augen wieder öffnen, sind die Bilder immer noch da, vor uns, in uns, ziehen uns in ihren Bann, in den Sog der Erkenntnis, dass wir eine Beziehung eingegangen sind – die Beziehung mit einer Welt, die uns umgibt – und auf die wir achten sollten!“
Reinhard Ader, Vorsitzender des Künstlerbund Speyer e.V., 04.03.2022